Und was tun, wenn der Zugang zu den Geschäften erst gar nicht barrierefrei ist? Während Lebensmittelmärkte inzwischen oft stufenlos zugänglich sind, haben viele Läden in den Innenstädten mindestens eine Stufe am Eingang, aber keine mobile Rampe. Bei zweistöckigen Geschäften führt oft nur eine Treppe in die obere Etage. Aufzug? Fehlanzeige! Dabei würden nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Rollator oder mit Kinderwagen davon profitieren. Und letzten Endes auch das Geschäft selbst.
Wenn der Zugang zum Laden der Wahl also nicht möglich ist, bleiben Kunden, die vorhandene Stufen nicht überwinden können, aus. In ländlichen Gegenden scheint es teils sogar noch verbreitet zu sein, dass diese Kunden vor der Ladentür bedient werden. Die Reaktionen auf allein dieses Angebot gingen bei unseren Antwortenden von Freude bis hin zu entsetzter Ablehnung.
Für den Großteil ist nämlich genau das wichtig, was Sven Neeb zusammenfasst: "Ich erwarte, dass jeder Mensch mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Und dazu gehört eben auch das Einkaufen." Und wenn Neeb mal auf Barrieren stößt, spricht er die Verantwortlichen zumindest darauf an. Und manchmal, wenn etwa beim Shoppen in der Innenstadt ein Kleiderständer den Weg versperrt, weiß er sich ebenfalls zu helfen: "Dann mache ich mir einfach selber Platz, indem ich die Ware beispielsweise einfach wegschiebe."