Paralympics: Unternehmen als aktive Unterstützer

Die Paralympischen Spiele sind weit mehr als ein Sportevent. Sie sind ein Symbol für Inklusion, Innovation und die Kraft des menschlichen Willens. Hinter den Kulissen tragen Unternehmen wesentlich dazu bei, dass Athletinnen und Athleten mit Behinderung auf höchstem Niveau konkurrieren können.

Eines dieser Unternehmen ist Ottobock. Seit über 30 Jahren ist das deutsche Medizintechnikunternehmen fester Bestandteil der Paralympics. Ottobock ist weltweit für seine hochwertigen Prothesen und orthopädischen Produkte bekannt. Auch bei den Spielen 2024 ist es wieder mit seinen Werkstätten vor Ort, um den Athletinnen und Athleten technische Unterstützung zu bieten. Dafür setzt Ottobock stärker als je zuvor auf digitale Technologien.

Peter Franzel, Head of Events, Exhibitions & Sports bei Ottobock, verdeutlicht, wie wichtig die Werkstätten für die Athletinnen und Athleten sind: "Stellen Sie sich vor: Als Sportlerin oder Sportler haben Sie jahrelang hart trainiert. Im Training und bei Qualifikationswettkämpfen alles gegeben. Jetzt sind Sie im bezaubernden Paris, um sich endlich Ihren Traum von den Paralympics, einem neuen Weltrekord oder einer Medaille zu erfüllen. Plötzlich ist etwas mit Ihrem technischen Hilfsmittel nicht in Ordnung, das für die Wettkampfteilnahme unbedingt notwendig ist – ein absoluter Albtraum für jeden Paralympionik."

Um solche Situationen zu verhindern, steht ein Team aus 164 Expertinnen und Experten aus 41 Nationen bereit, die in 31 Sprachen kommunizieren können. Sie arbeiten in einer 650 Quadratmeter großen Hauptwerkstatt sowie 14 kleineren Werkstätten direkt an den Wettkampfstätten, um sicherzustellen, dass technische Probleme schnell gelöst werden. Dieser Service steht jedem Athleten und jeder Athletin kostenlos zur Verfügung und ist unabhängig vom Hersteller oder Art des Hilfsmittels.

Die neuen digitalen Möglichkeiten, die Ottobock nutzt, revolutionieren dabei die Prozesse erheblich. So wird beispielsweise der Stumpf eines unterschenkelamputierten Athleten nicht mehr mühsam per Gipsabdruck vermessen, sondern in nur 15 Minuten digital gescannt. Dieser Scan kann dann innerhalb von 15 bis 20 Minuten am Computer bearbeitet und ein Testschaft mithilfe von 3D-Druck innerhalb von 24 Stunden hergestellt werden. "Die neuen digitalen Möglichkeiten helfen uns dabei, den Athletinnen und Athleten schneller zu helfen. Und Zeit ist sowohl für die Sportler als auch für uns Techniker bei den Paralympics ein wesentlicher Faktor", erklärt Julian Napp, Technical Director der Werkstatt in Paris und Orthopädietechnikermeister bei Ottobock.

Doch so fortschrittlich die Technologie auch ist, der Schlüssel zum Erfolg bleibt das Know-how und die Erfahrung des Teams. "Kreativität, Lösungsorientierung und Erfahrung gepaart mit neuester Technik – das ist unsere Unterstützung für die Sportler", so Napp weiter. Diese Kombination aus menschlicher Expertise und digitalen Innovationen zeigt, wie Unternehmen wie Ottobock entscheidend dazu beitragen, dass die Paralympischen Spiele für alle Teilnehmenden ein Erfolg werden.

Sunrise Medical, ein weltweit führendes Unternehmen für Mobilitätslösungen, spielt ebenfalls eine zentrale Rolle bei den Paralympischen Spielen. So ist das Unternehmen offizieller Ausrüstungssponsor der deutschen und kanadischen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaften der Damen und Herren.

Maßgeschneiderte RGK-Hochleistungs-Basketball-Rollstühle leisten einen wichtigen Beitrag. Eine Produktlinie, die für ihre hohe Anpassungsfähigkeit und Leistung bekannt ist und von zahlreichen Athletinnen und Athleten genutzt wird. Sunrise Medical engagiert sich aber nicht nur durch die Bereitstellung von Ausrüstung für Mannschaften, sondern auch durch die Unterstützung einzelner Sportlerinnen und Sportler im Rahmen seines "Team Sunrise".

Dieses Team umfasst auch 35 Sportlerinnen und Sportler, die sich für die Paralympics 2024 qualifiziert haben und die mit ihrer beeindruckenden Leistung und ihren persönlichen Geschichten weltweit die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dazu gehören unter anderem die Tennisspieler Alfie Hewett und Niels Vink, der Fechter Jovane Guissone und die Schwimmerin Teresa Perales.

Dieses Engagement zeigt, wie Sunrise Medical aktiv dazu beiträgt, die Voraussetzungen für sportliche Spitzenleistungen bei den Paralympics zu schaffen und gleichzeitig das Bewusstsein für die Bedeutung von Mobilität und Unabhängigkeit zu stärken.

Einen sehr persönlichen Bezug zu den Paralympischen Spielen hat Sanitätshaus und Gesundheitsdienstleister rahm. Denn rahm-Mitarbeiter und Orthopädietechniker-Meister Markus Rehm ist Prothesenträger, mehrfacher Deutscher Meister und Weltmeister sowie mehrfacher Paralympics-Sieger im Para-Weitsprung. Er gilt als Ausnahmeathlet und laut Medien wie der Sportschau hat kein anderer Deutscher den Para-Sport so geprägt wie der 36-jährige. 2023 verbesserte er seinen eigenen Weltrekord im Weitsprung auf 8,72 Meter. Vor drei Monaten holte er den WM-Titel.

Bei rahm wird Markus Rehms sportlicher Werdegang seit Jahren mit Begeisterung verfolgt – sowohl von seinen Kolleginnen und Kollegen als auch von den Kundinnen und Kunden. Zu den Paralympics fiebert das gesamte Unternehmen mit, und die Stimmung ist während der Spiele besonders elektrisierend. Die Unterstützung ist groß und rahm ist stolz auf seinen außergewöhnlichen Mitarbeiter.

Doch Markus Rehm hat noch größere Ziele: Als erster Mensch die neun Meter springen und bei den Olympischen Spielen gegen nicht-behinderte Athleten antreten. Doch der Spitzensportler freut sich auch darauf, wenn er nach den Paralympics 2024 und der Weltmeisterschaft 2025 wieder mehr Zeit für andere Themen hat. "Die Prothetik ist auch eine große Leidenschaft. Da gibt es noch ganz viele Ideen, die ich gerne angehen möchte", so Markus Rehm. "So schön der Sport auch ist, mittlerweile ist auch die Prothetik ein Hobby geworden. Und da vielleicht noch an ein paar Lösungen zu arbeite, die das Leben mit Prothese ein bisschen leichter machen, dafür hätte ich gerne mehr Zeit."

In einer Interviewreihe von rahm sprach Markus Rehm kürzlich über sein Leben, seine Motivation und seine Ziele.

Jennifer Meyer
REHACARE.de