Bei den Ribcaps handelt es sich um ein zugelassenes Medizinprodukt, das die Kriterien für die Prüfung des Aufprall- und Rückhaltesystems erfüllen muss. Warum ist die Kombination von Funktionalität und persönlichem Stil für Ihre Zielgruppe mit neurologischen Erkrankungen so wichtig?
De Wilde: Kopfverletzungen sind ein sehr großes Problem. Weltweit werden jährlich 64 Millionen Kopfverletzungen durch Stürze registriert. Dabei handelt es sich nicht nur um Sport- oder Motorradunfälle, sondern es geht auch um Menschen, die aufgrund von Krampfanfällen einfach hingefallen oder irgendwie gestolpert sind. Unsere Zielgruppe reicht von kleinen Kindern über junge Erwachsene bis hin zu Senioren. Alle haben jedoch eine neurologische Störung wie beispielsweise epileptische Anfälle oder sie sind Parkinsonpatienten - jede Art von Störung, die ein erhöhtes Sturzrisiko oder einen Stabilitätsverlust mit sich bringt und daher einen Kopfschutz benötigt.
Menschen mit neurologischen Erkrankungen haben manchmal ein verringertes Selbstwertgefühl, weil sie aufgrund ihrer Gesundheitssituation sehr oft sozial isoliert sind. Und wir wollen dieses Selbstwertgefühl wieder stärken. Indem wir diese Schutzhelme modisch machen, fügen wir uns in das aufstrebende Sortiment adaptiver Marken ein. Und unsere Kunden können wieder unbesorgt sein, wenn sie ausgehen, und können sich wieder besser und selbstsicherer fühlen. Es ist einfach nur eine nicht stigmatisierende Art und Weise, Kopfschutzbekleidung zu tragen.
Sie bieten eine Sommer- und Winterkollektion der Ribcaps an. Was sind die Unterschiede?
De Wilde: Der Unterschied ist natürlich die Jahreszeit, in der Sie sie tragen (lacht). Aber im Ernst, man trägt sie jeden Tag, den ganzen Tag lang. Und da will man auch mal wechseln können. Sie möchten schließlich auch nicht jeden Tag immer wieder die gleiche Kleidung tragen, oder? Aus diesem Grund haben wir Baseballmützen und Beanies entworfen. Die Unterschiede bestehen in der Garnmenge, die wir verwenden. Die Beanies sind für den Winter konzipiert und sollen für den Träger an kalten Tagen angenehm und warm sein. Und die Baseballmützen sind hauptsächlich für den Sommer gedacht und halten den Kopf kühl und komfortabel.
Um den Kopf kühl zu halten, benutzen wir Coolmax Garn auf der Innenseite der Mütze. Diese Art von Garn wird auch gerne bei Fahrradausrüstungen verwendet, um die Feuchtigkeit und Wärme aus der Kleidung zu leiten. Außerdem verwenden wir einen speziellen Weichschaum, der einen wirkungsvollen Schutz bei Stößen und Aufprällen bietet, aber dennoch atmungsaktiv und flexibel ist.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Sie bei der REHACARE mit von der Partie sind. Was bedeutet die Messe für Sie als Aussteller?
De Wilde: Wir sind sehr gerne bei der REHACARE, weil es eine sehr gut organisierte Messe ist und ein internationales Publikum anzieht. Dabei haben wir eine gute Mischung aus B2B-Kunden sowie Händler und Vertriebspartner aus verschiedenen Ländern. Außerdem treffen wir hier auf Endverbraucher und Nutzer. Dadurch erhalten wir direktes Produktfeedback und bekommen ein Gefühl für unseren Produktbedarf, was für uns natürlich sehr wichtig ist. Glücklicherweise schauen immer jedes Jahr eine große Menge an Leuten an unserem Stand vorbei.