Fachberatung und Probelauf sind entscheidend

In Deutschland sind derzeit über zwei Millionen Rollatoren im Einsatz – jedes Jahr kommen rund 500.000 neue hinzu. Diese Entwicklung spiegelt die zunehmende Bedeutung der Gehhilfe wider. Gleichzeitig wächst das Angebot an unterschiedlichen Rollatormodellen. Gerade bei einer Erstanschaffung fühlen sich viele Betroffene und Angehörige überfordert.

Besonders problematisch: Die unüberschaubare Auswahl in Online-Shops oder bei Discountern. "Ein Rollator ist ein Hilfsmittel, das den Benutzer unterstützen und nicht verunsichern soll", sagt Thomas Appel, Experte für Rollatoren.

Diese drei Kriterien sollten beim Kauf geprüft werden

Beraterin erklärt Kundin im Fachhandel die Funktionen eines Rollators; Copyright: Saljol GmbH

Vor dem Kauf können Rollatoren getestet und auf persönliche Bedürfnisse angepasst werden – ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit und Komfort im Alltag.

Damit ein Rollator im Alltag Sicherheit und Unterstützung bietet, müssen mehrere Aspekte beachtet werden:

Anpassung an die Körpergröße
Höhenverstellbare Handgriffe oder unterschiedliche Rahmenhöhen ermöglichen die ergonomische Anpassung des Rollators an die Nutzenden. Nur so ist eine stabile Haltung möglich.

Gewicht des Rollators
Leichte Materialien wie Carbon oder Aluminium machen die Handhabung einfacher – besonders beim Verladen ins Auto oder bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Im Gegensatz dazu erschweren Rollatoren aus Stahl durch ihr höheres Gewicht den Alltag.

Bremssysteme
Gut erreichbare und leichtgängige Bremshebel sind ein Muss. Hilfreich sind Einhandbremssysteme, die mit nur einer Hand bedient werden können. Für zusätzliche Sicherheit auf Gefällstrecken sorgt die sogenannte Schleifbremse: Sie erhöht den Rollwiderstand und verhindert so ein unkontrolliertes Wegrollen.

Der Probelauf im Fachhandel

Im Sanitätsfachhandel können verschiedene Modelle direkt getestet und angepasst werden, bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird: "Die Benutzung eines Rollators führt im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein und der Nutzer muss sich jederzeit sicher fühlen", erklärt Thomas Appel. Ein individueller Probelauf sei daher unverzichtbar. "Der richtige Rollator ist so individuell wie das passende Fahrrad. Ohne Probelauf kauft man immer ein bisschen die Katze im Sack."

REHACARE.de; Quelle: Saljol GmbH