Doch warum braucht es nun eine extra Umfeld-Steuerung, reicht nicht einfach eine kleine Box aus dem Hause Google? "Die Bedienart der Umfeld-Steuerung unterscheidet sich insofern von den Consumer-Geräten, als dass das Gerät aktiv bleibt, bis man es mit einem frei definierbaren Befehl wieder schlafen schickt. Oder es geht nach einer einstellbaren Zeit automatisch in diesen Schlafmodus zurück. Alexa und Co. schalten ja nach jedem Befehl automatisch wieder weg", erklärt Mehler. Eine Umfeld-Steuerung muss aber mehr können als "Licht an" und dann ausgehen, wie etwa Alexa. Die Steuerung muss beispielsweise so lange zuhören, wie die Nutzer*innen den Fernseher lauter oder leiser schalten. Und das braucht eben mehrere präzise Befehle: "Lauter… lauter… lauter", Schritt für Schritt.
Und wie genau funktioniert das Ganze nun? Die Hersteller arbeiten mit den technischen Voraussetzungen, die die vorhandenen Haushaltsgeräte schon mitbringen. Mit Fernsehern oder DVD-Playern beispielsweise kommunizieren die Geräte über Infrarot, also mit derselben Technik, mit der auch die handelsübliche Fernbedienung funktioniert. Darüber hinaus arbeiten die Systeme aber auch über Funk. Und dann ergibt sich eine Fülle von Möglichkeiten: "Es gibt eine Vielzahl von Empfänger-Modulen für Lichtschaltungen, Jalousie-Schaltungen, Türöffner…", führt Mehler auf.
Durch die Infrarot- und Funk-Technik ergibt sich auch die Sicherheit der Umfeld-Steuerung: Der 2Speak zum Beispiel ist netzunabhängig und nicht mit dem Internet verbunden. "So kann niemand an das System dran, außer er sitzt mit dem Computer davor und hat eine Kabelverbindung", erklärt Mohr. Ähnlich verhält es sich bei dem Pilot X aus dem Hause Sybility: "Wenn jemand vor dem Fenster mit einer Fernbedienungs-Kopie steht und das Signal abfängt, könnte er theoretisch den Fernseher bedienen", sagt Mehler. Ob das allerdings für Hacker tatsächlich interessant ist, ist durchaus fragwürdig.