Mehr Mobilität, mehr Mut: Wie die GANYMED®-Unterarmgehhilfe Leas Alltag verändert

Eigentlich hatte Lea keine Erwartungen, als sie 2022 vom Junior Chef des Sanitätshauses Hörnlein eine GANYMED®-Gehhilfe geschenkt bekam, die dieser auf der REHACARE in Düsseldorf entdeckt hatte. "Ich dachte erst: Wie sieht denn die Krücke aus?", erinnert sie sich. Doch schon beim ersten Testlauf war klar: Diese Gehhilfe ist anders. "Ich stand sofort aufrechter – obwohl sie noch gar nicht richtig eingestellt war. Seitdem habe ich sie nicht mehr losgelassen."

Heute arbeitet Lea selbst im Sanitätshaus, das ihr die Unterarmgehhilfe einst mitbrachte – unter anderem im Bereich Marketing / Social Media. Ihre Perspektive als Nutzerin fließt nun direkt in ihre Arbeit ein.

Ob Trinkflaschenhalter, Rücklicht oder Freihandband – Lea hat ihre GANYMED® längst personalisiert. "Manche meiner Gadgets verhindern, dass ich mir Ausreden fürs Nicht-Laufen suche", sagt sie mit einem Augenzwinkern. Besonders das Freihandband – entwickelt von einem kleinen Start-up – hat es ihr angetan: "Ein Band, ähnlich wie ein Autogurt, den man sich um die Hüfte legen kann. So bleiben die Krücken im Alltag und auch beim Autofahren sicher in meiner Nähe."

Auch der Hersteller Ossenberg legt Wert auf Alltagstauglichkeit und Gestaltungsfreiheit. "Unsere Motivation liegt darin, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ein Stück Lebensqualität zurückzugeben", sagt Ruth Temmen, Leitung Marketing bei der Ossenberg GmbH. "Dafür setzen wir auf funktionales Design, modulare Anpassbarkeit und den engen Austausch mit der Praxis."

Leas Weg ist geprägt von Eigeninitiative – nicht nur mit ihren Gehhilfen. Nach ihrem letzten Aufenthalt in der neurologischen Reha-Klinik begann sie zu schwimmen. "Im Wasser konnte ich Dinge, die an Land nicht gingen. Da hat es bei mir klick gemacht." Erst das Seepferdchen (2024), dann ein Schnupperkurs und inzwischen ist sie seit Februar 2025 Mitglied beim VfL 1860 Sportfreunde Bad Neustadt und im Para Schwimmteam Bayern (BVS). Im Mai 2025 standen für sie die Klassifizierung und ihr erster Wettkampf in Darmstadt bei der Süddeutschen Meisterschaft an.

Neben dem Schwimmen helfen ihr kleine Hacks im Alltag: Flaschenzug für die Wäsche, Rollbrett fürs Kaminholz, Bewegungsmelder in der Wohnung, um nicht immer zum Lichtschalter gehen zu müssen. Alles pragmatische Lösungen, um Hürden abzubauen.

Als Rat für andere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gibt Lea mit: "Überlegt euch: Was will ich erreichen – und was könnte mir dabei helfen? Sprecht mit euren Physio-, Ergo-, oder Psychotherapeuten." Auch wenn die Beantragung moderner Hilfsmittel oft schwierig sei, lohne sich der Einsatz. "Wenn euch ein Hilfsmittel in der Erprobungsphase hilft: dokumentiert die Veränderungen und los!"

Sie selbst weiß, wie wichtig es ist, den eigenen Weg zu gehen – auch wenn Diagnosen auf sich warten lassen oder die Krankenkasse nicht alle Kosten übernimmt. "Ja, es ist aufwendig. Aber wenn es einem danach besser geht und der Lebensmut steigt, why not!?!"

Lea will dranbleiben, trainieren, weiter ausprobieren. "Ich möchte das Erreichte erhalten und weiter darauf aufbauen." Das Team von Ossenberg arbeitet derweil an weiteren Modellanpassungen – zum Beispiel für unterschiedliche Gewichtsklassen – und setzt auf den Austausch mit Kliniken und Sanitätshäusern.

Die nächsten Schritte? Für Lea ganz klar: weiterlaufen – und andere mitnehmen.