So tickt Simon Arnold

An welchen Tag oder Moment in Ihrem Leben erinnern Sie sich besonders gerne zurück? Und warum?

Simon Arnold: Ich denke gerne an meine Zeugnisvergabe zurück, da viele Zungen mir mein Abitur ausreden wollten. Aber alles ist möglich!

Was war bisher die größte Herausforderung in Ihrem Leben und wie haben Sie diese bewältigt?

Simon Arnold: Ich glaube die größte Herausforderung war es, zu akzeptieren, dass ich nach meinem Schlaganfall viele Funktionen neu lernen musste. Man muss immer das Beste aus der Situation machen – mit einem Grinsen im Gesicht und diszipliniert. Wir kriegen die Zeit nicht zurück!

Welche Hilfsmittel sind im Alltag für Sie unverzichtbar und warum?

Simon Arnold: Ich bin erstmal unendlich dankbar, dass es heutzutage so tolle und vielseitige Hilfsmittel gibt. Zum einen habe ich das L300 go, was mein Gangbild enorm verbessert. Das Einhandbrett ermöglicht mir, alleine zu frühstücken. Ich bin auch unendlich dankbar für das Myomo. Dadurch benutze ich meine linke gelähmte Seite im Alltag wieder. Außerdem benutze ich die TiPY Einhandtastatur täglich zum Schreiben und Spielen an meinem PC.

Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft und Ihren Mitmenschen im Umgang mit Menschen mit Behinderung?

Simon Arnold: Ich wünsche mir von der Gesellschaft, dass wir auf uns gemeinsam achtgeben und wenn Hilfe benötigt wird, auch Hilfestellung gegeben wird. Ich wünsche mir mehr Inklusionsprojekte. Ich hoffe auf mehr Barrierefreiheit. Ich möchte, dass wir von diesem Schubladendenken wegkommen. Jeder kann das erreichen, was er oder sie sich in den Kopf setzt. Wir sollten dies fördern. Ich möchte dazu noch sagen, dass wir auf einem unglaublich guten Weg sind. In den letzten Jahren hat sich enorm viel getan (ins Positive).

Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen, welchen Ort gerne einmal besuchen oder welche Zeit gerne einmal erleben – und warum?

Simon Arnold: Nichts ist unmöglich! Ich würde mich gerne mit Dennis Schröder austauschen und über die Zukunft des Basketballs im Inklusionsbereich sprechen.

Gibt es bestimmte Themen oder Initiativen im Zusammenhang mit Menschen mit Behinderung, die Ihnen besonders am Herzen liegen?

Simon Arnold: Es gibt tolle Sportvereine, wo Menschen mit und ohne Behinderung zusammenspielen. Ich bin ein großer Fan solcher Konzepte. Wir sind EINE Gesellschaft!

Erzählen Sie uns etwas über sich, das uns überraschen könnte.

Simon Arnold: Ich bin dankbar, dass ich einen Schlaganfall hatte. Zum einen: Ich darf leben. Es ist das größte Geschenk. Zum anderen habe ich eine Familie, die mich immer unterstützt hat – bis heute. Außerdem bin ich ein Kämpfer und gehe jeden Tag positiv und grinsend durch die Welt. Wäre es jemand anderem passiert, würde es der Person vielleicht nicht so gut gehen wie mir. Mir geht’s unglaublich gut. Ich war noch nie so glücklich wie in diesen Moment.

Welche Bedeutung hat die REHACARE für Sie?

Simon Arnold: Die REHACARE hat einen großen Stellenwert, da ich es liebe in einen Austausch zu treten. Außerdem lerne ich immer viel dazu, da immer neue Ideen an diesen Ort gebracht werden. Für Menschen ohne Behinderung werden die Augen geöffnet und sie setzen sich mit den Problemen anderer Menschen auseinander.