Die Hochzeit ist bekanntlich der schönste Tag im Leben eines Paares. Für Lukas und Anouk Kapfer hielt dieser Tag sogar noch eine Überraschung bereit: Von der Wolturnus GmbH bekam das überraschte Paar anlässlich ihrer Hochzeit einen speziell entworfenen Rollstuhl.
Technisch erfüllt der Stuhl die gleichen Anforderungen der Serienprodukte des dänischen Herstellers, das Design ist jedoch dem Anlass entsprechend gestaltet. Er verfügt über eine spezielle Beschichtung und ist auf ausladende Kleider angepasst, sodass sich das Brautkleid nicht in den Rädern verfangen kann. Anouk Kapfer würde jederzeit wieder in diesem Rollstuhl heiraten, den ihr Wolturnus für diesen Tag zur Verfügung gestellt hat.
Wer den Hochzeitsrollstuhl ebenfalls für seine Trauung in Anspruch nehmen möchte, kann ihn ab sofort für 300€ mieten. Vorher könnt ihr das Modell zum Verlieben aber auf der REHACARE am Stand in Halle 4/D34 bestaunen.
Nachdem die Premiere im Vorjahr auf der REHACARE erfolgreich verlief, ist das M-Enabling Forum heute zurück im CCD Süd. In diesem Jahr geht es thematisch um die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt und das damit verbundene Potential, das genutzt werden könnte.
Dass die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung fruchtbar sein kann, kann Conny Rippe nur bestätigen. Sie arbeitet beim Veranstalter des Forums, E.J. Krause & Associates, und ist blind. Obwohl Inklusion hoch gehandelt werde, sei die Thematik eigentlich nicht präsent – weder in der Gesellschaft noch in der Industrie oder bei Arbeitgebern. Ihre Kollegen entwickeln jedenfalls seit sie mit Rippe arbeiten, ein Gespür dafür, welche "Alltagsprobleme" blinde Menschen haben. Aber sowohl die Projektassistentin für das M-Enabling Forum als auch ihre Kollegen haben mittlerweile gelernt, wie man sich gegenseitig helfen kann und profitieren von den unterschiedlichen Blickwinkeln, die die Arbeit miteinander mit sich bringt.
Wenn Sie mehr Einblick haben wollen: In Halle 6/E11 oder im Foyer des CCD Süd können Sie sich über das M-Enabling Forum und die Thematik von Inklusion im Arbeitsleben sowie die neuesten technischen Hilfsmittel hierfür informieren.
Kaum hat die REHACARE ihre Tore geöffnet, schon jagt ein Highlight das nächste. Und was könnte für einen feierlichen Auftakt passender sein als der Beginn einer vielversprechenden Kooperation zweier prestigereicher Unternehmen?
Die AfB GmbH entsorgt, recycelt und vermarktet die technischen Altgeräte großer Unternehmen –und fortan auch für die Messe Düsseldorf. Und: Knapp 50 Prozent der AfB-Mitarbeiter leben mit einer Behinderung. Die Vertragsunterzeichnung fand am Mittwoch im TREFFPUNKT REHACARE statt.
In lockerer Atmosphäre plauderten Iris und Volker Westermann am Freitag im TREFFPUNKT REHACARE mit ihren Gästen über ein selbstbestimmtes Leben, Inklusion und Lebensfreude. Die sportlich aktive Dunja Fuhrmann erzählte über ihre Kletterleidenschaft und berichtete von ihren politisch motivierten Reiseplänen mit der Reisegruppe "Niemand". Das Reisen bedeutet auch für Kathy Schwack pure Lebensfreude – vor allem auf Kreuzfahrtschiffen. Mit genügend Reiselust im Gepäck kommt man dann auch mal in den Genuss mit einem Aufzug hoch auf die Akropolis zu gelangen. Nächste Station für Schwack lautet übrigens: Australien!
Mit tierischer Begleitung bereicherte auch Sofia Plich die Talkrunde und erzählte erst von ihrer recht isolierten Kindheit, um dann aber von ihrer noch viel selbstbestimmteren Gegenwart zu berichten. "Mein Hund, das Singen und Schauspielern – ja, ich bin sehr gerne auf dieser Welt", fasste sie zusammen. Auch für Miriam Langhoff gehört das Schauspielern zu ihrem Leben dazu – allerdings im Theater. Das ist für sie der perfekte Ausgleich zum Beruf. Ihre Behinderung spielt in ihrer Theatergruppe keine große Rolle – gemeinsam können eventuelle Barrieren schnell überwunden werden. Und das Feedback aus dem Publikum gibt ihr jedes Mal recht – egal ob ihre Rolle eine explizite Behinderung hat oder nicht.
Wie alle anderen Anwesenden, liebt auch Birgit Kallwitz das Leben und stellte sich nicht nur als politische Aktivistin, sondern ebenfalls als leidenschaftliche Cocktailtrinkerin vor. Inklusion bedeutet für sie "mitzumachen und auch mal – wie Raul Krauthausen – Politikern den Weg zu versperren".
Während in politischen Dimensionen oft die Gemüter hochkochen, entspannt sich Volker Westermann am liebsten beim gemeinsamen Kochen im Freundeskreis. Für das gemeinsame Projekt "Verrückt nach Herd" schaut sein Freund seit Kindheitstagen, Joachim Schmitt, ihm dabei gerne mit der Kamera über die Schulter. Aber nicht nur die Leidenschaft Kochen verbindet die beiden seit insgesamt 33 Jahren. Volker Westermann fasst zusammen: "Wir sind ein gutes Beispiel für gelebte Inklusion. Wir haben das gelebt, bevor es den Begriff überhaupt gab."
Vor sieben Jahren brachte sie das Festival das erste Mal auf die REHACARE: Nämlich als sie unseren damaligen Wettbewerb "Pimp my Rolli" haushoch gewann – mit ihrem Wacken-Rollstuhl. Dennoch entdeckte sie erst spät ihre Leidenschaft für das W:O:A-Festival. Erst als bekannt wurde, dass 2012 die Scorpions auf Wacken spielen würden, wollte sie unbedingt dorthin. Und seitdem ist sie völlig vom Festival-Fieber ergriffen! "Auf Wacken feiern 80.000 Metalheads aus 80 Nationen friedlich miteinander – das ist einfach nur toll", schwärmt Andrea Schütt.
In diesem Jahr hat sie – stilecht in voller Festival-Montur – im TREFFPUNKT REHACARE von ihrer Leidenschaft berichtet und stand dem Publikum rund um ein barrierefreies Festivalerlebnis Rede und Antwort. Im Anschluss wollte sie sich in den Hallen noch etwas umsehen – nach Hilfsmitteln für ihren Alltag und Assistenzsystemen wie beispielsweise Hausnotruflösungen. Und die REHACARE ist genau der richtige Ort dafür: "Wenn nicht hier, wo dann?!".