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Fotostrecke: Gesichter und Produkte der REHACARE 2019

Foto: Anouk Kapfer im Hochzeitsrollstuhl von Wolturnus; Copyright: Lukas Kapfer | beta-web
Ein Rollstuhl zum Verlieben…für den schönsten Tag im Leben

Die Hochzeit ist bekanntlich der schönste Tag im Leben eines Paares. Für Lukas und Anouk Kapfer hielt dieser Tag sogar noch eine Überraschung bereit: Von der Wolturnus GmbH bekam das überraschte Paar anlässlich ihrer Hochzeit einen speziell entworfenen Rollstuhl.

Technisch erfüllt der Stuhl die gleichen Anforderungen der Serienprodukte des dänischen Herstellers, das Design ist jedoch dem Anlass entsprechend gestaltet. Er verfügt über eine spezielle Beschichtung und ist auf ausladende Kleider angepasst, sodass sich das Brautkleid nicht in den Rädern verfangen kann. Anouk Kapfer würde jederzeit wieder in diesem Rollstuhl heiraten, den ihr Wolturnus für diesen Tag zur Verfügung gestellt hat.

Wer den Hochzeitsrollstuhl ebenfalls für seine Trauung in Anspruch nehmen möchte, kann ihn ab sofort für 300€ mieten. Vorher könnt ihr das Modell zum Verlieben aber auf der REHACARE am Stand in Halle 4/D34 bestaunen.

Foto: Conny Rippe an einem Arbeitsplatz für blinde Menschen mit Braille-Zeile an der Laptop-Tastatur; Copyright: beta-web/Schlüter
M-Enabling Forum: Für mehr verschiedene Blickwinkel – Inklusion im Arbeitsleben

Nachdem die Premiere im Vorjahr auf der REHACARE erfolgreich verlief, ist das M-Enabling Forum heute zurück im CCD Süd. In diesem Jahr geht es thematisch um die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt und das damit verbundene Potential, das genutzt werden könnte.

Dass die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung fruchtbar sein kann, kann Conny Rippe nur bestätigen. Sie arbeitet beim Veranstalter des Forums, E.J. Krause & Associates, und ist blind. Obwohl Inklusion hoch gehandelt werde, sei die Thematik eigentlich nicht präsent – weder in der Gesellschaft noch in der Industrie oder bei Arbeitgebern. Ihre Kollegen entwickeln jedenfalls seit sie mit Rippe arbeiten, ein Gespür dafür, welche "Alltagsprobleme" blinde Menschen haben. Aber sowohl die Projektassistentin für das M-Enabling Forum als auch ihre Kollegen haben mittlerweile gelernt, wie man sich gegenseitig helfen kann und profitieren von den unterschiedlichen Blickwinkeln, die die Arbeit miteinander mit sich bringt.

Wenn Sie mehr Einblick haben wollen: In Halle 6/E11 oder im Foyer des CCD Süd können Sie sich über das M-Enabling Forum und die Thematik von Inklusion im Arbeitsleben sowie die neuesten technischen Hilfsmittel hierfür informieren.

Foto: Norbert Schindel von der AfB GmbH (links) und Wolfram Diener nach der Unterzeichnung des Kooperations-Vertrages.; Copyright: beta-web/Schlüter
Nachhaltigkeit und Inklusion: Kooperation von AfB und der Messe Düsseldorf

Kaum hat die REHACARE ihre Tore geöffnet, schon jagt ein Highlight das nächste. Und was könnte für einen feierlichen Auftakt passender sein als der Beginn einer vielversprechenden Kooperation zweier prestigereicher Unternehmen?

Die AfB GmbH entsorgt, recycelt und vermarktet die technischen Altgeräte großer Unternehmen –und fortan auch für die Messe Düsseldorf. Und: Knapp 50 Prozent der AfB-Mitarbeiter leben mit einer Behinderung. Die Vertragsunterzeichnung fand am Mittwoch im TREFFPUNKT REHACARE statt.

Foto: Peter Lammer in der Steh- und Bewegungshilfe Standing Ovation auf der REHACARE 2019; Copyright: beta-web/Schlüter
Selbstbestimmt arbeiten: Standing Ovations für das Leben
Vor etwa zehn Jahren hatte Peter Lammer einen schweren Motorradunfall. Seine Verletzungen führten zu einer achtzigprozentigen Invalidität der Beine, die den vierfachen Familienvater an seine psychischen Grenzen trieb. Seinen Beruf als Koch konnte er unter diesen Umständen nicht mehr ausüben. Doch aufgeben kam für Lammer nicht infrage, und so entwickelte er gemeinsam mit seinem Freund Bernhard Tichy eine einzigartige Lösung: Standing Ovation. Das Schienensystem mit Bügel und Sitzhebe-Einheit erlaubt es ihm heute, seinen Beruf wieder auszuüben, für seine Familie zu kochen und damit seiner Leidenschaft nachzugehen. Für ihn ein purer Rückgewinn seiner Lebensfreude. Neugierig geworden? Das System könnt ihr euch in Halle 6/E25 anschauen.
Foto: Trets Bike von Hasebikes; Copyright: beta-web/Schlüter
Flink wie ein Hase mit dem neuen Kinder-Trike von Hase Bikes
Extremer Fahrspaß und optimaler Schutz: Das ist "Trets", das neue Kinder-Trike von Hase Bikes. Und das darf auf der REHACARE 2019 natürlich nicht fehlen! Das Kinder-Trike besticht durch eine moderne Optik und seine Anpassungsfähigkeit an den jeweiligen Piloten. Dank leicht verstellbarem Gestell, niedrigem Einstieg und zahlreichen Extras fühlen sich hier auch die Kleinsten ganz groß. Zu bestaunen ist Trets am Stand von Hase Bikes in Halle 4/G61.
Foto: Die Preisträger des Awards mit Schecks; Copyright: Axel Kohring/Beautiful Sports
Behindertensportverein des Jahres auf der REHACARE ausgezeichnet
Der REHACARE-Mittwoch klang mit einem Highlight aus: Im Sport-Center in Halle 7a verlieh der BRSNW die Auszeichnung "Behindertensportverein des Jahres 2019". Der Preis zeichnet Einsatz für Vielfalt, Willkommenskultur, Nachwuchsarbeit, Barrierefreiheit oder Mobilität aus. Im Bild zu sehen sind (v.l.n.r.): Ulrike Plitt, Stellvertretende Vorsitzende des BRSNW, Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes NRW sowie Vertreter des Schwimmclubs Wiking Herne 1921 e.V. (2. Platz) und des WMTV Solingen 1861 e.V. (1. Platz).
Foto: Der Rollz Rollator für Parkinson-Patienten; Copyright: beta-web/Schlüter
Der Rollator, der den Ton angibt
Gestatten: Rollz – der Rollator für Parkinson-Patienten. Drei verschiedene Reize animieren zum Weitergehen. Eine Laserlinie auf dem Boden, ein Metronom mit zwei Tönen und eine Vibration in den Griffen helfen den Patient*innen, aus dem Freezing herauszukommen. Auch die Laufgeschwindigkeit lässt sich kontrollieren. Mit der dazugehörigen App sind die Funktionen von Rollz steuerbar. So können via Smartphone Vibrations- und Schallintensität, Tonhöhe und Musterdauer der Reize eingestellt werden. Ihr möchtet Rollz und all seine Features einmal genauer unter die Lupe nehmen? Dann nichts wie hin in Halle 6/C38!
Foto: Volker Westermann mit seinen Talkgästen auf der Bühne im TREFFPUNKT REHACARE; Copyright: beta-web/Wackerbauer
Inklusion trifft Lebensfreude – Iris und Volker Westermann im Talk mit Gästen

In lockerer Atmosphäre plauderten Iris und Volker Westermann am Freitag im TREFFPUNKT REHACARE mit ihren Gästen über ein selbstbestimmtes Leben, Inklusion und Lebensfreude. Die sportlich aktive Dunja Fuhrmann erzählte über ihre Kletterleidenschaft und berichtete von ihren politisch motivierten Reiseplänen mit der Reisegruppe "Niemand". Das Reisen bedeutet auch für Kathy Schwack pure Lebensfreude – vor allem auf Kreuzfahrtschiffen. Mit genügend Reiselust im Gepäck kommt man dann auch mal in den Genuss mit einem Aufzug hoch auf die Akropolis zu gelangen. Nächste Station für Schwack lautet übrigens: Australien!

Mit tierischer Begleitung bereicherte auch Sofia Plich die Talkrunde und erzählte erst von ihrer recht isolierten Kindheit, um dann aber von ihrer noch viel selbstbestimmteren Gegenwart zu berichten. "Mein Hund, das Singen und Schauspielern – ja, ich bin sehr gerne auf dieser Welt", fasste sie zusammen. Auch für Miriam Langhoff gehört das Schauspielern zu ihrem Leben dazu – allerdings im Theater. Das ist für sie der perfekte Ausgleich zum Beruf. Ihre Behinderung spielt in ihrer Theatergruppe keine große Rolle – gemeinsam können eventuelle Barrieren schnell überwunden werden. Und das Feedback aus dem Publikum gibt ihr jedes Mal recht – egal ob ihre Rolle eine explizite Behinderung hat oder nicht.

Wie alle anderen Anwesenden, liebt auch Birgit Kallwitz das Leben und stellte sich nicht nur als politische Aktivistin, sondern ebenfalls als leidenschaftliche Cocktailtrinkerin vor. Inklusion bedeutet für sie "mitzumachen und auch mal – wie Raul Krauthausen – Politikern den Weg zu versperren".

Während in politischen Dimensionen oft die Gemüter hochkochen, entspannt sich Volker Westermann am liebsten beim gemeinsamen Kochen im Freundeskreis. Für das gemeinsame Projekt "Verrückt nach Herd" schaut sein Freund seit Kindheitstagen, Joachim Schmitt, ihm dabei gerne mit der Kamera über die Schulter. Aber nicht nur die Leidenschaft Kochen verbindet die beiden seit insgesamt 33 Jahren. Volker Westermann fasst zusammen: "Wir sind ein gutes Beispiel für gelebte Inklusion. Wir haben das gelebt, bevor es den Begriff überhaupt gab."

Foto: Andrea Schütt in ihrem Wacken-Rollstuhl während ihres Vortrages im TREFFPUNKT REHACARE; Copyright: beta-web/Wackerbauer
Metalhead goes REHACARE: Andrea Schütt bringt Wacken nach Düsseldorf

Vor sieben Jahren brachte sie das Festival das erste Mal auf die REHACARE: Nämlich als sie unseren damaligen Wettbewerb "Pimp my Rolli" haushoch gewann – mit ihrem Wacken-Rollstuhl. Dennoch entdeckte sie erst spät ihre Leidenschaft für das W:O:A-Festival. Erst als bekannt wurde, dass 2012 die Scorpions auf Wacken spielen würden, wollte sie unbedingt dorthin. Und seitdem ist sie völlig vom Festival-Fieber ergriffen! "Auf Wacken feiern 80.000 Metalheads aus 80 Nationen friedlich miteinander – das ist einfach nur toll", schwärmt Andrea Schütt.

In diesem Jahr hat sie – stilecht in voller Festival-Montur – im TREFFPUNKT REHACARE von ihrer Leidenschaft berichtet und stand dem Publikum rund um ein barrierefreies Festivalerlebnis Rede und Antwort. Im Anschluss wollte sie sich in den Hallen noch etwas umsehen – nach Hilfsmitteln für ihren Alltag und Assistenzsystemen wie beispielsweise Hausnotruflösungen. Und die REHACARE ist genau der richtige Ort dafür: "Wenn nicht hier, wo dann?!".

Foto: Roboterarm hält ein kleines weißes Auto; Copyright: beta-web/Schlüter
Aktive berufliche Teilhabe durch digitale Assistenzsysteme
Das Thema Arbeiten 4.0 beschäftigt die meisten Menschen. Einerseits wird die zunehmende Technisierung als Gefahr für Arbeitsplätze gesehen, andererseits bieten gerade digitale Assistenzsysteme auch Chancen. So wie die Mensch-Roboter-Kooperation, die im Themenpark Beruf in Halle 6 beim Technischen Beratungsdienst der Integrationsämter von LVR und LWL gefunden und ausprobiert werden kann. Ein Roboterarm unterstützt bei der Montage eines Werkstücks und ermöglicht so ganz individuelle Hilfe für Arbeitnehmer*innen mit Behinderung. Außerdem finden sich dort auch noch zwei weitere digitale Assistenzsysteme zum Ausprobieren.