Was macht einen Tag für Sie zu einem guten Tag?
Bastian K.: Ein guter Tag startet für mich erholt, gesund und mit Zeit für mich. Danach ist er produktiv, dabei aber stressfrei und entspannt. Angefüllt mit interessanten Kontakten und Erlebnissen. Auch Zeit zum Lernen und für Freunde oder Familie ist vorhanden. Am Ende des Tages bin ich ein kleines bisschen besser und weiter als mein gestriges Ich. Oh, und wenn der Tag warm und sonnig ist, ist das natürlich ein großer Pluspunkt. Denn ich bin ein absoluter Sommermensch.
Welche Hilfsmittel oder Alltagshilfen sind für Sie unverzichtbar?
Bastian K.: Tatsächlich meine Magensonde [PEG, Anm. d. Red.]. Ohne alle meine anderen Hilfsmittel, wie dem Rollstuhl, dem Pflegebett oder dem Patientenlifter, wäre das Leben natürlich ungleich komplizierter und mühsamer. Aber all das könnte ich mit ein wenig Köpfchen und Engagement irgendwie kompensieren. Ohne meine Magensonde würde ich aber eher früher als später sterben.
Was würden Sie sich von der Gesellschaft und Ihren Mitmenschen im Umgang mit Menschen mit Behinderung wünschen?
Bastian K.: Mehr Offenheit und Begegnung auf Augenhöhe. Mittlerweile lebe ich in einem Umfeld, in dem das, meinem Empfinden nach, der Fall ist. Wann immer ich jedoch meine eigene "Blase" verlasse, merke ich, wie weit die Gesellschaft (in Deutschland) da oftmals noch hinterher ist.
Welches Hilfsmittel müsste dringend erfunden und/oder verbessert werden?
Bastian K.: Ich glaube, es gibt schon sehr viele, sehr tolle Hilfsmittel. Oftmals ohne, dass wir es wissen. Deshalb müssen wir uns, zum Beispiel auf der REHACARE, von Zeit zu Zeit immer mal wieder einen Überblick verschaffen, was es mittlerweile an nützlichen Helferlein auf dem Markt gibt, von denen wir in unserer individuellen Situation profitieren können.
Wovon ich hingegen überzeugt bin, ist, dass wir die Barrierefreiheit in unserer Gesellschaft, in unserem Alltag dringend verbessern müssen. Es kann doch nicht sein, dass im Jahr 2022 in einem der reichsten Länder der Welt Menschen im Rollstuhl nicht selbstständig mit der Bahn fahren können oder jeder Ausflug mit Freunden erst einmal eine aufwändige Recherche erforderlich macht, um zu wissen, ob die angedachte Lokalität überhaupt zugänglich ist und dort, beispielsweise, die Toilette benutzt werden kann.