Was war bisher Ihre größte Herausforderung, die Sie gemeistert haben – und was hat Ihnen dabei geholfen?
Christian S.: Das Ganze fing 2003 mit meinem Outing an und "endete" erst 2020 mit dem Einstieg in mein soziales Engagement. In chronologischer Reihenfolge: Mein Outing 2003, Trennung meiner Eltern mit Psychodrama 2005/2006, Operation meiner Mutter (die alles veränderte) 2007 – Umkehr des Verhältnisses zwischen Mutter & Kind (schwere Depressionen & Resignation meiner Mutter), 2014 Tod von Schwiegermutter & Mutter innerhalb von 6 Monaten, schwerste Depressionen 2014 - 2018, 2017 Diagnose MS und die folgendenJahre, bis ich erkannt habe, dass es so nicht weitergehen kann. Es machte "klick". Seitdem setze ich mich für Menschen wie mich ein. Aus all meinen Erfahrungen versuche ich nun etwas Positives zu wandeln und anderen als Ansprechpartner sowie Repräsentant zur Seite zu stehen.
Was kann die Hilfsmittelbranche aus der Corona-Pandemie lernen, um zukünftig das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern beziehungsweise zu verbessern?
Christian S.: Auf Menschen mit Behinderung zugehen und sie in Gestaltung/Prozesse mit einbinden, anstatt zu glauben/wissen, was diese Menschen wollen. Barrieren sind hauptsächlich in den Köpfen der Menschen. Dort müssen wir anfangen.
Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum?
Christian S.: Kate Mulgrew, eine Schauspielerin aus den USA, die den meisten in Deutschland unbekannt ist. Sie hat die Hauptrolle in der Serie "STAR TREK: RAUMSCHIFF VOYAGER" gespielt und ist bis heute einer der prägenden Charaktere meiner Jugend, den ich als Idol bezeichnen würde.
Was ich noch sagen wollte …
Christian S.: Egal wie schwierig auch mal ein Tag ist, wie stark die Schmerzen und Einschränkungen sein mögen: Bitte gebt euch niemals selbst auf. Immer einmal mehr aufstehen als zu fallen. Never give up!