Sportlich unterwegs auf Pferderücken oder Prothesen
10.03.2021
Julia Porzelt ist Team-Sportlerin: Zusammen mit ihren Pferden Dainty und Bruno ist sie international erfolgreich im Dressurreiten. Langweilig wird es bei ihr nie: Neben dem intensiven Training geht sie joggen und arbeitet mit Retriever-Hündin Feline – ihrem Assistenzhund in Ausbildung. Mit welchen Berühmtheiten sie gerne mal trainieren würde und wie sie sonst so tickt, erzählt sie auf REHACARE.de.
Name: Julia Porzelt Alter: 25 Wohnort: Prien am Chiemsee Beruf: Büro-Fachkraft in der Frühförderstelle Pusteblume Behinderung: Zwei Oberschenkelprothesen, an jeder Hand drei Finger, rechter Ellenbogen steif, linker Ellenbogen eingeschränkt bewegbar
Julia Porzelt: Wenn ich Zeit mit meinen Freunden verbringen kann.
Welche Hilfsmittel oder Alltagshilfen sind für Sie unverzichtbar?
Julia Porzelt: Auf meine Prothesen kann ich nicht verzichten. Ich benutze sie jeden Tag. Den Rollstuhl möchte ich zu Hause auch nicht mehr missen. Was würden Sie sich von der Gesellschaft und Ihren Mitmenschen im Umgang mit Menschen mit Behinderung wünschen?
Julia Porzelt: Ich würde mir wünschen, dass mich die Mitmenschen so akzeptieren, wie ich bin, und dass es nichts besonderes ist, dass ich etwas anders bin. Welches Hilfsmittel müsste dringend erfunden und/oder verbessert werden?
Julia Porzelt: Es sollten Kniegelenke für Prothesen erfunden werden, die genau so sicher wie ein C-Leg sind, aber weniger wiegen.
Was war bisher Ihre größte Herausforderung, die Sie gemeistert haben – und was hat Ihnen dabei geholfen?
Julia Porzelt: Ich habe von 2014 bis 2019 erfolgreich einen Prozess wegen Sportprothesen geführt. Mir haben das Ziel vor Augen und mein Wille nicht aufzugeben geholfen.
Was kann die Hilfsmittelbranche aus der Corona-Pandemie lernen, um zukünftig das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern beziehungsweise zu verbessern?
Julia Porzelt: Dass Hilfsmittel manchmal schneller zugelassen und genehmigt werden müssen, so wie der Impfstoff jetzt. Ich habe mir vor einigen Jahren den Arm gebrochen und war für circa sechs Wochen auf einen elektrischen Rollstuhl angewiesen. Die Krankenkasse wollte diesen aber erst nicht genehmigen und hat ihn dann nur genehmigt, weil meine Mutter sehr starken Druck gemacht hat.
Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum?
Julia Porzelt: Jeder sollte versuchen, dankbar zu sein für das, was er hat und kann – man sollte immer das Beste aus seiner Situation machen. Ich kann sehr viele Dinge, die Andere mit meiner Behinderung nicht können. Das ist aber nur deswegen so, weil ich selten aufgebe, für viele Sachen lange üben und mich anstrengen muss, bis sie klappen.