So tickt Marco Pompe

Sport als Weg zur Inklusion – das kann funktionieren. Davon ist Marco Pompe überzeugt. Wie er sich das vorstellt, welche Barrieren er für Menschen mit Behinderung noch gerne abbauen würde und wie er sonst so tickt, verrät er auf REHACARE.de.

Was macht einen Tag für Sie zu einem guten Tag?

Marco Pompe: Wenn ich mit anderen gemeinsam Sport treiben kann und meine Behinderung dies jeden Tag zulässt.

Welche Hilfsmittel oder Alltagshilfen sind für Sie unverzichtbar?

Marco Pompe: Aktivrollstuhl, Gehhilfen, Ganzbeinorthesen beidseitig (um die Belastung für den Körper gering zu halten und zu dosieren).

Was würden Sie sich von der Gesellschaft und Ihren Mitmenschen im Umgang mit Menschen mit Behinderung wünschen?

Marco Pompe: Dass wir als Menschen mit Behinderung besser in die Beseitigung von Barrieren einbezogen werden und dass sich Sportvereine noch mehr öffnen, um dortige Angebote nutzen zu können. Die Barrierefreiheit im ländlichen Raum muss zwingend verbessert werden. Generell geht’s hier um Sportanlagen, Sitzplätze, WCs, Ausbau des Radwegenetzes mit Rastmöglichkeiten und Beschilderung.

Welches Hilfsmittel müsste dringend erfunden und/oder verbessert werden?

Marco Pompe: Ein Hilfsmittel zur eigenständigen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, große Probleme sehe ich hier zum Beispiel beim Reisen mit der Bahn. Hier stoßen wir immer noch an unsere Grenzen, da eine langfristige Anmeldung und Hilfe des Personals vor Ort nötig ist und am Ende klappt die Reise doch nicht perfekt.

Was war bisher Ihre größte Herausforderung, die Sie gemeistert haben – und was hat Ihnen dabei geholfen?

Marco Pompe: Die größte Herausforderung war der Bau des Eigenheims. Hier wünsche ich mir eine noch bessere Förderung, Unterstützung durch die Behörden. Ohne die Hilfe von der Familie so nicht lösbar.

Was kann die Hilfsmittelbranche aus der Corona-Pandemie lernen, um zukünftig das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern beziehungsweise zu verbessern?

Marco Pompe: Ein ganz großes Problem ist die preisliche Gestaltung zur Hilfsmittel-Versorgung. Der Kampf mit der Krankenkasse um Genehmigung ist sehr nervenaufreibend, da zu viele Unternehmen dazwischen hängen.

Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum?

Marco Pompe: Ich würde gerne meinen Vater wieder treffen, da dieser viel zu früh verstorben ist.

Was war Ihr schönstes REHACARE-Erlebnis?

Marco Pompe: War leider noch nicht vor Ort, werde ich aber bei nächster Gelegenheit anstreben.

Was ich noch sagen wollte …

Marco Pompe: Eine erfolgreiche Teilhabe (Partizipation) in einer integrativen Sportregion ist etwas, das ich anstrebe. Denn nur mit diesen Vorhaben schafft man neue Wege der Inklusion. Gemeinsam macht Sport noch mehr Spaß und bringt somit gemeinsamen Erfolg.