Was war bisher Ihre größte Herausforderung, die Sie gemeistert haben – und was hat Ihnen dabei geholfen?
Annika Schröder: Das ist eine gute Frage, da kann ich gar nicht eine zentrale Herausforderung nennen. Ich denke das ist am Ende die Summe aus den "kleinen Dingen" im Alltag. :)
Eine Behinderung zu haben, bringt sehr viel bürokratischen Aufwand mit sich – diesen laufend neben Berufstätigkeit, Therapeutenausbildung und Leistungssport zu managen, ist eine dauerhafte Herausforderung. Zum Glück bekomme ich auch heute noch viel Unterstützung und Rückendeckung durch meine Familie.
Was kann die Hilfsmittelbranche aus der Corona-Pandemie lernen, um zukünftig das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern beziehungsweise zu verbessern?
Annika Schröder: Konkret mit Bezug auf das Coronavirus fällt mir nichts ein... Was wir aber in der Pandemie gesehen haben ist, dass die Politik durchaus in der Lage ist, sehr kurzfristig tiefgreifend und mit hohem finanziellen Aufwand Probleme anzugehen. Da würde ich mit mehr politische Entschlossenheit wünschen, Barrierefreiheit im öffentlichen Raum (Stichwort ÖPNV, Gebäude-Infrastruktur) durchzusetzen.
Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum?
Annika Schröder: Sportlich würde ich Jessica von Bredow-Werndl gerne einmal treffen. Ich habe ihr Buch gelesen und finde ihre Haltung zum Leistungssport, ihren Umgang mit Erfolg, Misserfolg, Druck und Erwartungen spannend. Dabei hat sie einen Weg gefunden, den Fokus auf die Freude am Sport und dem Wohlbefinden der Pferde, des Umfelds/Teams und sich selbst zu bewahren.
Was war Ihr schönstes REHACARE-Erlebnis?
Annika Schröder: 2014 habe ich auf der REHACARE meine spätere Fahrschule (Cornelia Schiefer) und meinen Autoumrüster (Sodermanns) kennengelernt. Neben der Freiheit, die mein Führerschein mir täglich gibt, hatte ich auf der REHACARE und später während der Fahrstunden eine sehr schöne Zeit. 2022 durfte ich im SportCenter als Para Badminton Nationalspielerin unsere Sportart vorstellen und konnte diesbezüglich viele Kontakte knüpfen. Auch das hat mir viel Freude gemacht.
Was ich noch sagen wollte....
Annika Schröder: Eine Behinderung zu haben, bedeutet für mich keine nennenswerte Einschränkung; solange ich ein Umfeld habe, in dem ich mich frei bewegen kann (Barrierefreiheit) und ich würde mich freuen, wenn die Gesellschaft das so annehmen würde.