Was war bisher Ihre größte Herausforderung, die Sie gemeistert haben – und was hat Ihnen dabei geholfen?
Frank Lackner: Das zweimalige Überstehen einer Blutvergiftung, das Hochsteigen auf Wickeltische (70 cm Höhe über dem Fußboden) bei Toilettengängen in den ICE-Zügen und die Benutzung von Rolltreppen in Hamburg, Essen und Wien. Dabei waren die Hilfestellungen von Ärzt*innen und Passant*innen ganz wichtig.
Was kann die Hilfsmittelbranche aus der Corona-Pandemie lernen, um zukünftig das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern beziehungsweise zu verbessern?
Frank Lackner: Heutzutage werden beispielsweise Rollstühle mit teilweise minderwertigen Materialien mit einer kürzeren Lebensdauer in Fernost ("auf schnelles Kaputtgehen") hergestellt und Ersatzteile sind schwieriger zu bekommen. Das war aber auch schon vor Corona so. Ansonsten dürfen behinderte Menschen in Krankenhäusern durch die Triage nicht benachteiligt werden.
Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum?
Frank Lackner: Den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Dr. Ursula von der Leyen. Beide sind mir sehr sympatisch und könnten, wegen ihrer hohen politischen Stellungen, auch für behinderte Menschen vielleicht noch einiges bewirken.
Was war Ihr schönstes REHACARE-Erlebnis?
Frank Lackner: Die REHACARE 2022, auch wenn sie von den Ausstellungsprodukten her für mich nicht so interessant war. Auf dieser trat ich zum ersten Mal selbst als Produktpräsentator für Behindertentoilettenliegen auf. Das Gleiche gelang mir übrigens auch auf der IAA-Transportmesse 2022 in Hannover und der Cable-Car-World-Bergbahnmesse 2022 in Essen.
Was ich noch sagen wollte....
Über INTERROLLI: Die Internationale Bürgerinitiative für Rollstuhlfahrerinteressen (INTERROLLI) ist eine internationale Gruppe von körperbehinderten und nichtbehinderten Menschen, die sich im Lauf der letzten 32 Jahre, vorwiegend durch Werbe- sowie Unterschriftenaktionen, kennengelernt haben. Damit gerade Rollstuhlfahrer*innen, Gehbehinderte und Kinderwagenbenutzer*innen öffentliche Gebäude sowie Verkehrsmittel möglichst barrierefrei benutzen können, setzt sich die INTERROLLI für deren rollstuhlgerechte Ausstattung ein. Der Initiative mit Hauptsitz in Göttingen gehören derzeit 155 Mitglieder aus 15 Staaten an.
Aktuell beschäftigt sich die INTERROLLI mit den Themen "Rollstuhlgerechte Ausstattungen von Eisenbahnzügen und öffentlichen Gebäuden mit Behindertentoilettenliegen und Rampen", "Rollstuhlgerechte Automatenausstattungen in Parkhäusern und Tankstellen" sowie "Ausstattungen öffentlicher Behindertentoiletten mit Toilettenliegen und verbessertem Notruf".