Als Mutter mit Behinderung steht Svenja Gluth manchmal vor besonderen Herausforderungen – und findet kreative Lösungen. Für ihre Familie gehört ihre Behinderung ganz selbstverständlich dazu, und gemeinsam finden sie immer einen Weg für einen aktiven Alltag. Darüber hat sie auch auf der REHACARE 2024 einen Vortrag gehalten. Auf REHACARE.de erzählt sie, warum sie gerne in die Zukunft statt in die Vergangenheit reisen würde und was die REHACARE für sie so besonders macht.
Zeit mit der Familie ist für Svenja Gluth besonders wertvoll.
Was macht einen Tag für Sie zu einem guten Tag?
Svenja Gluth: Ein guter Tag ist für mich ein Tag, an dem ich Zeit mit meiner Familie verbringe und wir gemeinsam die kleinen und großen Momente des Lebens genießen können.
An welchen Tag oder Moment in Ihrem Leben erinnern Sie sich besonders gerne zurück? Und warum?
Svenja Gluth: Ein unvergesslicher Moment in meinem Leben war, als ich zum ersten Mal meine Tochter in den Armen halten durfte. Dieser Augenblick war erfüllt von so viel Liebe, und es fühlte sich an, als ob die Zeit stillstehen würde.
Was war bisher die größte Herausforderung in Ihrem Leben und wie haben Sie diese bewältigt?
Svenja Gluth: Die größte Herausforderung in meinem Leben war definitiv meine Schwangerschaft. Aufgrund meiner Behinderung hatte ich immer wieder Bedenken, ob alles gut verlaufen würde und wie mein Körper diese Zeit meistern wird. Aber letztendlich war es eine so wunderschöne Zeit und ich konnte sie in vollen Zügen genießen.
Welche Hilfsmittel sind für Sie im Alltag unverzichtbar und warum?
Svenja Gluth: Mein Rollstuhl bedeutet für mich Flexibilität und Freiheit und ist das allerwichtigste Hilfsmittel in meinem Leben. Und mein Zuggerät und umgebautes Auto möchte ich nie mehr missen, da beides mir nochmal so viel mehr Freiheit und Selbstständigkeit bietet. Ich bin einfach dankbar, Hilfsmittel in meinem Alltag haben zu können.
Wenn Sie Ihr eigenes Hilfsmittel erfinden könnten, wie würde es aussehen und was müsste es können?
Svenja Gluth: So etwas in die Richtung wie ein Exoskelett, sodass jeder Mensch – egal mit welcher Behinderung oder Erkrankung – wieder laufen, Treppen steigen und rennen kann.
Auch wenn die Schwangerschaft zunächst eine Herausforderung war, war die Geburt ihrer Tochter für Svenja Gluth ein ganz besonderer Moment.
Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft und Ihren Mitmenschen im Umgang mit Menschen mit Behinderung?
Svenja Gluth: Ich wünsche mir, dass der Umgang mit Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft ganz selbstverständlich wird. Dass gesehen wird, dass die Behinderung einfach ein neutrales Merkmal ist, das einen nicht ausschließlich definiert, sondern einfach ein Teil der Persönlichkeit ist. Es wäre einfach schön, wenn wir alle einander offen, respektvoll und unbefangen begegnen könnten.
Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen, welchen Ort gerne einmal besuchen oder welche Zeit gerne einmal erleben? Und warum?
Svenja Gluth: Wenn nichts unmöglich wäre, würde ich gerne einmal weit in die Zukunft reisen und die neusten Technologien und Hilfsmittel sehen.
Erzählen Sie uns etwas über sich, das uns überraschen könnte.
Svenja Gluth: Ich kann nicht gut pfeifen, aber dafür habe ich ganz lange Querflöte gespielt.
Welche Bedeutung hat die REHACARE für Sie?
Svenja Gluth: Für mich bedeutet die REHACARE zum einen, neue Hilfsmittel und Technologien zu entdecken und auszuprobieren und zum anderen, zeitgleich mit so vielen wundervollen Menschen in den Austausch zu kommen.
Was ich noch auf dem Herzen habe…
Svenja Gluth: Denk daran: Du bist genau so richtig, wie du bist!